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Digitale Dokumentenarchivierung für Ihr Unternehmen

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Dokumentenarchivierung?

In jedem Unternehmen entstehen täglich zahlreiche Dokumente – von Rechnungen und Verträgen bis hin zu steuerrelevanten Belegen und E-Mails. Auch wenn ein Geschäftsvorgang abgeschlossen ist, bedeutet das nicht, dass die zugehörigen Unterlagen sofort gelöscht oder entsorgt werden können. Gesetzliche Aufbewahrungspflichten schreiben vor, dass bestimmte Dokumente über mehrere Jahre archiviert werden müssen. 

Neben den gesetzlichen Vorgaben gibt es viele betriebliche Gründe für eine strukturierte Dokumentenarchivierung. Unternehmen müssen häufig auch nach Jahren noch auf alte Verträge, Geschäftsbriefe oder steuerlich relevante Unterlagen zugreifen können – sei es für interne Prüfungen, steuerliche Nachweise oder rechtliche Absicherungen. Eine geordnete, sichere und leicht zugängliche Archivierung erleichtert diesen Prozess erheblich.

Die Dokumentenarchivierung sorgt also dafür, dass alle wichtigen Dokumente systematisch gespeichert und vor Verlust, Manipulation oder unbefugtem Zugriff geschützt werden. Dabei geht es nicht nur um die reine Aufbewahrung, sondern auch um die langfristige Nachvollziehbarkeit und Auffindbarkeit von Informationen. Ob physisch oder digital – ein effizientes Archivierungssystem stellt sicher, dass Unternehmen ihre Unterlagen sicher aufbewahren und bei Bedarf jederzeit darauf zugreifen können.

Definition und Bedeutung

Die Dokumentenarchivierung bezeichnet die strukturierte und langfristige Aufbewahrung von Dokumenten, unabhängig davon, ob sie in physischer oder digitaler Form vorliegen. Ziel ist es, Dokumente sicher zu speichern, sie bei Bedarf schnell auffindbar zu machen und die gesetzlichen sowie unternehmensinternen Anforderungen an die Aufbewahrung zu erfüllen.

Grundsätzlich gibt es zwei Hauptarten der Archivierung:

  1. Physische Archivierung: Dokumente werden in Papierform in Archivräumen oder speziellen Lagerbereichen aufbewahrt. Dabei gelten feste Standards zur Kategorisierung, Inventarisierung und Sicherung gegen Schäden durch Wasser, Feuer oder unbefugten Zugriff. Die klassische Lagerung erfolgt meist in Ordnern, Schränken oder spezialisierten Archiven mit Schutzmaßnahmen wie Klimakontrolle oder gesicherten Räumen.

  2. Digitale Archivierung: Dokumente werden entweder direkt in digitaler Form erstellt oder nachträglich digitalisiert. Die Speicherung erfolgt in speziellen Archivierungssystemen oder Cloud-Lösungen, die eine schnelle Suche, revisionssichere Speicherung und automatisierte Prozesse ermöglichen. Dabei wird zwischen verschiedenen Formen unterschieden:

    • Dokumentenarchivierung: Die strukturierte Ablage von digitalen Dokumenten, um sie bei Bedarf gezielt abrufen zu können.
    • Revisionssichere Archivierung: Eine speziell gesicherte Form der Archivierung, die den gesetzlichen Anforderungen entspricht und Manipulationen verhindert.
    • Langzeitarchivierung: Eine besonders sichere Speicherung, die auch über gesetzliche Aufbewahrungsfristen hinaus den Zugriff auf alte Dokumente ermöglicht.

Die Wahl zwischen physischer und digitaler Archivierung hängt von den Unternehmensanforderungen ab. Während Papierarchive in manchen Branchen weiterhin notwendig sind, setzen immer mehr Unternehmen auf digitale Lösungen, da diese flexibler, sicherer und effizienter sind.

Ziel der Dokumentenarchivierung

Das Ziel der Dokumentenarchivierung ist es, Dokumente sicher und strukturiert zu speichern, sodass sie jederzeit abrufbar sind – sowohl für betriebsinterne Zwecke als auch zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.

Ein zentraler Aspekt ist die Einhaltung rechtlicher Vorschriften. Unternehmen müssen steuerlich oder geschäftlich relevante Unterlagen gemäß den geltenden Aufbewahrungsfristen archivieren. Diese Dokumente dürfen erst nach Ablauf der Fristen gelöscht werden, um rechtliche Anforderungen zu erfüllen.

Ebenso wichtig sind Nachvollziehbarkeit und Transparenz. Dokumente müssen revisionssicher gespeichert werden, sodass Änderungen protokolliert und Manipulationen ausgeschlossen sind. Dies stellt sicher, dass alle archivierten Informationen unverändert und jederzeit überprüfbar bleiben.

Ein weiteres wesentliches Ziel ist die langfristige Verfügbarkeit. Dokumente müssen auch Jahre nach ihrer Entstehung abrufbar und lesbar sein – unabhängig davon, ob sie digital oder physisch archiviert wurden. Eine sichere Archivierung schützt vor Datenverlust und gewährleistet eine zuverlässige Nutzung wichtiger Informationen.

Zudem sorgt eine strukturierte Organisation der Archivierung dafür, dass Unternehmen den Überblick behalten, Dokumente gezielt verwalten und effizient durchsuchen können, ohne in einem unübersichtlichen Chaos zu versinken.

Arten der Archivierung (physisch vs. digital)

Die Archivierung von Dokumenten kann sowohl in physischer als auch in digitaler Form erfolgen. Beide Methoden haben ihre eigenen Anforderungen, Vorteile und Herausforderungen. Während die physische Archivierung vor allem Platz, Schutzmaßnahmen und eine strukturierte Verwaltung erfordert, bietet die digitale Archivierung eine effizientere, flexiblere und oft sicherere Alternative.

Physische Archivierung: Strukturiert, aber aufwendig

Bei der physischen Archivierung werden Dokumente in Papierform aufbewahrt und müssen nach festen Kriterien sortiert, klassifiziert und verwaltet werden. Um eine langfristige und sichere Aufbewahrung zu gewährleisten, sind technische und organisatorische Maßnahmen (TOM) erforderlich, die beispielsweise Folgendes umfassen:

  • Bauliche Sicherheitsmaßnahmen: Schutz vor Feuer, Wasser oder anderen Umwelteinflüssen durch spezielle Archivräume, feuerfeste Schränke oder klimatisierte Lagerräume.
  • Zugangskontrollen: Abschließbare Archive, Zutrittskontrollen und Protokollierung, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
  • Inventarisierung und Kategorisierung: Dokumente werden systematisch in Ordnern, Boxen oder speziellen Regalsystemen abgelegt und durch Register, Barcodes oder digitale Erfassungssysteme katalogisiert.
  • Vernichtungsrichtlinien: Nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen müssen Dokumente sicher und nachweisbar vernichtet werden, beispielsweise durch Schredder oder externe Dienstleister für Aktenvernichtung.

Es gibt verschiedene Methoden der physischen Archivierung, von der einfachen Lagerung in Aktenschränken bis hin zu spezialisierten Archivräumen für empfindliche Dokumente. Allerdings bringt diese Methode einige Nachteile mit sich, darunter hoher Platzbedarf, schwierige Durchsuchbarkeit und das Risiko von Schäden oder Verlusten.

Digitale Archivierung: Effizient und zukunftssicher

Die digitale Archivierung basiert auf der Speicherung und Verwaltung von Dokumenten in elektronischer Form. Sie kann über verschiedene Systeme erfolgen, darunter:

  • Cloud-basierte Archivierung: Dokumente werden in einem gesicherten Cloud-Speicher abgelegt und sind von überall abrufbar. Diese Methode ist besonders flexibel und skalierbar, da Speicherplatz je nach Bedarf erweitert werden kann.
  • CAS (Content Addressed Storage): Eine spezielle Speicherlösung für unveränderbare Daten, die oft in rechtlich regulierten Branchen eingesetzt wird. CAS speichert Dokumente so, dass sie nicht nachträglich verändert oder manipuliert werden können, was eine revisionssichere Archivierung ermöglicht.
  • Lokale Server- und Festplattensysteme: Unternehmen können digitale Archive auf eigenen Servern verwalten, was mehr Kontrolle über die Daten bietet, aber auch höhere Sicherheitsmaßnahmen erfordert.

Die digitale Archivierung erfolgt in der Regel über spezielle Archivierungssoftware oder Dokumentenmanagement-Systeme (DMS). Diese ermöglichen es, Dokumente zu scannen, zu indexieren und durch Suchfunktionen schnell wiederzufinden. 

Im nächsten Abschnitt wird detaillierter darauf eingegangen, warum die digitale Archivierung als die Zukunft der Archivierung gilt und welche konkreten Vorteile sie gegenüber der physischen Methode bietet.

Digitale Dokumentenarchivierung: Die Zukunft der Archivierung

Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie Unternehmen mit Dokumenten arbeiten, grundlegend. Geschäftsprozesse werden zunehmend schneller, globaler und datengetriebener. Gleichzeitig wächst die Menge an Dokumenten, Verträgen und Belegen, die verwaltet und aufbewahrt werden müssen. In einer Welt, die Transparenz und effiziente Datenverarbeitung fordert, ist eine strukturierte und sichere Archivierung unverzichtbar.

Auch gesetzliche Vorschriften entwickeln sich weiter, um mehr Nachvollziehbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Rechnungen, Steuerunterlagen und geschäftliche Korrespondenz werden zunehmend digital ausgestellt und müssen gesetzeskonform archiviert werden. Manuelle Ablagesysteme stoßen hier schnell an ihre Grenzen – digitale Lösungen bieten die notwendige Flexibilität und Effizienz.

Vorteile der digitalen Archivierung

Die digitale Archivierung bietet Unternehmen eine moderne und zukunftssichere Lösung für eine effiziente Dokumentenverwaltung. Einer der größten Vorteile ist die standortunabhängige Verfügbarkeit.  Dokumente sind jederzeit abrufbar, was Arbeitsprozesse beschleunigt und die Zusammenarbeit erleichtert – ein entscheidender Vorteil in einer Welt, in der mobiles Arbeiten und globale Vernetzung immer wichtiger werden.

Auch Zeit- und Kostenersparnis spielen eine große Rolle. Die digitale Archivierung reduziert den Platzbedarf für physische Akten und macht langwierige Suchvorgänge überflüssig. Dank leistungsstarker Suchfunktionen, OCR-Technologie und automatischer Indexierung lassen sich Dokumente innerhalb von Sekunden finden – ein essenzieller Faktor für effiziente Geschäftsabläufe.

Zudem ermöglicht sie eine Automatisierung von Workflows. Dokumente können gezielt verwaltet, automatisch weitergeleitet und in betriebliche Prozesse integriert werden. Gleichzeitig bleibt die Archivierung skalierbar, da Cloud-Lösungen flexible Speicheroptionen bieten, die mit den Anforderungen eines Unternehmens mitwachsen.

Schließlich sorgt die digitale Archivierung für mehr Transparenz und Kontrolle. Eine klare Struktur, geregelte Zugriffsrechte und eine sichere Speicherung gewährleisten eine effiziente Dokumentenverwaltung.

Die digitale Archivierung ist daher keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit für Unternehmen, die sich in einer zunehmend vernetzten und dynamischen Wirtschaft behaupten wollen. Sie schafft die Grundlage für effiziente Workflows, sichere Dokumentenverwaltung und langfristige Rechtskonformität.

Herausforderungen und Lösungen

Obwohl die digitale Archivierung viele Vorteile bietet, gibt es auch Herausforderungen, die Unternehmen bei der Auswahl und Implementierung einer geeigneten Lösung berücksichtigen müssen. Die richtige Software muss nicht nur effizient arbeiten, sondern auch rechtliche Vorgaben wie GoBD und DSGVO erfüllen. Dazu gehört die revisionssichere Speicherung von Dokumenten, sodass keine nachträglichen, unbemerkten Änderungen möglich sind.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Sicherheit vor unbefugtem Zugriff. Sensible Dokumente müssen durch Benutzerrechte, Verschlüsselung und Zugriffskontrollen geschützt werden. Gleichzeitig muss das System eine klare Löschstrategie bieten, um sicherzustellen, dass Dokumente nach Ablauf gesetzlicher Fristen datenschutzkonform entfernt werden. Regelmäßige Audits und Backups sind essenziell, um sich gegen Datenverluste oder Hackerangriffe abzusichern.

Auch die Auffindbarkeit von Dokumenten spielt eine große Rolle. Ohne eine durchdachte Indexierung und leistungsfähige Suchfunktionen kann die digitale Archivierung ineffizient werden. Schließlich muss sichergestellt werden, dass alle Änderungen und Zugriffe nachvollziehbar bleiben. Ein gutes System protokolliert, wer wann ein Dokument eingesehen oder verändert hat, um Transparenz und Schutz vor Manipulation zu gewährleisten.

Die Wahl der richtigen Archivierungslösung erfordert also eine sorgfältige Abwägung zwischen Rechtssicherheit, Datenschutz, Benutzerfreundlichkeit und Automatisierung. Unternehmen sollten darauf achten, dass das System ihre individuellen Anforderungen erfüllt und langfristig eine sichere, effiziente und regelkonforme Dokumentenverwaltung ermöglicht.

Beispiele für Anwendungen in Unternehmen

In vielen Unternehmensbereichen ist eine digitale Archivierungssoftware unverzichtbar, um Dokumente sicher und effizient zu verwalten. 

  • Buchhaltung: Revisionssichere Archivierung von Rechnungen und Steuerdokumenten, automatische Fristenverwaltung, schnelle Suche
  • Personalabteilung: Strukturierte Ablage von Arbeitsverträgen, Gehaltsabrechnungen und Bewerbungen, Zugriffsrechte und automatische Löschfristen
  • Vertrieb & Einkauf: Verwaltung von Kunden- und Lieferantenverträgen, Bestellungen und Rechnungen, effiziente Suchfunktionen und Workflow-Automatisierung
  • Rechtsabteilung: Manipulationssichere Speicherung wichtiger Dokumente, Versionierung und Nachverfolgbarkeit von Änderungen

Allgemein sorgt eine Dokumentenarchivierungssoftware für verbesserte Effizienz, Transparenz und Rechtssicherheit, sowie geringen Verwaltungsaufwand

Funktionen von Dokumentenarchivierungs-Software

Eine moderne Dokumentenarchivierungs-Software bietet weit mehr als nur die digitale Ablage von Dateien. Sie sorgt für eine strukturierte, sichere und effiziente Verwaltung von Dokumenten und hilft Unternehmen, Arbeitsprozesse zu optimieren.

Im Mittelpunkt steht die zentrale Speicherung, die alle Dokumente an einem Ort archiviert und verhindert, dass wichtige Unterlagen unübersichtlich verteilt sind. Ergänzend dazu sorgt die automatische Erfassung und Indexierung dafür, dass Dokumente beim Hochladen sofort erkannt, kategorisiert und mit passenden Schlagworten versehen werden. Diese Indexierung funktioniert ähnlich wie eine ISBN für Bücher – jedes Dokument erhält eindeutige Deskriptoren, um es später schnell wiederzufinden.

Ein weiteres zentrales Element ist die leistungsstarke Suchfunktion, die durch OCR-Technologie (Optical Character Recognition) und Künstliche Intelligenz unterstützt wird. Damit werden selbst gescannte Dokumente durchsuchbar, sodass relevante Informationen innerhalb von Sekunden gefunden werden können. Gleichzeitig bietet die Software detaillierte Zugriffsrechte und Benutzerrollen, sodass nur autorisierte Personen auf bestimmte Dokumente zugreifen oder Änderungen vornehmen können.

Ein besonders wichtiges Feature ist die Versionierung, die alle Änderungen an Dokumenten protokolliert. Dadurch bleibt nachvollziehbar, wer welche Anpassungen vorgenommen hat, und ältere Versionen können bei Bedarf wiederhergestellt werden. Zusätzlich ermöglicht das Workflow-Management, Dokumente automatisch weiterzuleiten, Genehmigungsprozesse zu steuern und Benachrichtigungen auszulösen, um den administrativen Aufwand zu minimieren.

Um eine sichere und langfristige Archivierung zu gewährleisten, werden regelmäßige Backups erstellt. So bleiben Dokumente auch bei technischen Ausfällen oder Cyberangriffen geschützt und wiederherstellbar.

Diese umfassenden Funktionen zeigen, dass eine professionelle Archivierungssoftware weit über die reine Speicherung hinausgeht. Sie steigert die Effizienz, verbessert die Sicherheit und gewährleistet eine gesetzeskonforme Dokumentenverwaltung – ein entscheidender Schritt für Unternehmen, die ihre Archivierung zukunftssicher gestalten möchten.

Revisionssichere Dokumentenarchivierung: Was bedeutet das?

Die revisionssichere Archivierung stellt sicher, dass kaufmännische und steuerlich relevante Dokumente ordnungsgemäß, unveränderbar und nachprüfbar gespeichert werden. Sie gewährleistet, dass Dokumente während der gesamten Aufbewahrungsfrist – in der Regel zwischen sechs und zehn Jahren – nicht manipuliert oder unbeabsichtigt verändert werden können.

Um diese Anforderungen zu erfüllen, muss eine revisionssichere Archivierung mehrere Kriterien erfüllen. Dazu gehört, dass Dokumente in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben und Änderungen protokolliert werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die technische Sicherheit der Speicherung. Systeme müssen verhindern, dass Dokumente nachträglich unbemerkt geändert oder gelöscht werden können. Zusätzlich sind regelmäßige Backups erforderlich, um Datenverluste zu vermeiden.

Die revisionssichere Archivierung dient nicht nur der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern schützt Unternehmen auch vor rechtlichen Risiken. Sie stellt sicher, dass alle wichtigen Dokumente für Prüfungen, Steuerzwecke oder betriebsinterne Nachweise zuverlässig und vollständig abrufbar bleiben.

Gesetzliche Anforderungen an die digitale Archivierung

Die digitale Archivierung unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben, um sicherzustellen, dass Dokumente ordnungsgemäß gespeichert und nachprüfbar bleiben. Eine der zentralen Regelungen sind die GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff). Diese legen fest, dass digitale Dokumente unveränderbar gespeichert und jederzeit nachvollziehbar sein müssen.

Ein Kernpunkt der GoBD ist der Grundsatz der Unveränderbarkeit. Dokumente dürfen nicht nachträglich manipuliert werden, ohne dass dies dokumentiert wird. Unternehmen müssen dafür technische und organisatorische Maßnahmen (TOM) wie Zugriffsprotokolle, Versionierung und sichere Speicherlösungen implementieren.

Ebenso wichtig ist der Grundsatz der Nachvollziehbarkeit und Nachprüfbarkeit. Alle Geschäftsvorfälle – wie Rechnungen, Buchungsbelege oder Vertragsunterlagen – müssen so archiviert werden, dass ein sachverständiger Dritter jederzeit die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten prüfen kann.

Neben den GoBD müssen Unternehmen auch die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) beachten. Besonders personenbezogene Daten dürfen nicht unbegrenzt gespeichert werden und müssen nach Ablauf der festgelegten Aufbewahrungsfrist gelöscht werden. Um dies sicherzustellen, sollten digitale Archivierungssysteme eine automatische Löschfunktion oder Erinnerungen für Löschfristen beinhalten.

Zusätzlich gelten spezifische steuer- und handelsrechtliche Vorschriften, wie die Abgabenordnung (AO) und das Handelsgesetzbuch (HGB). Diese regeln, wie lange steuerlich oder geschäftlich relevante Dokumente aufbewahrt werden müssen – in der Regel zwischen sechs und zehn Jahren.

Eine gesetzeskonforme Archivierung erfordert daher nicht nur eine zuverlässige Speicherung, sondern auch ein durchdachtes System für Zugriffskontrollen, Änderungen und Löschprozesse. Unternehmen sollten darauf achten, dass ihre Archivierungslösung alle relevanten rechtlichen Anforderungen erfüllt, um mögliche Strafen oder steuerliche Nachteile zu vermeiden.

Technische Grundlagen

Damit eine digitale Archivierung zuverlässig, sicher und effizient funktioniert, kommt es auf die richtige Speichertechnologie an. Je nach Anforderung nutzen Unternehmen unterschiedliche Speicherlösungen, wobei insbesondere Cloud-Speicher und Content Addressed Storage (CAS) eine zentrale Rolle spielen.

Cloud-Speicher – Flexibel und skalierbar

Cloud-Speicher ermöglicht Unternehmen, ihre Dokumente auf entfernten Servern abzulegen, die über das Internet zugänglich sind. Dabei übernehmen spezialisierte Cloud-Anbieter die Verwaltung und Wartung der Server, sodass Unternehmen flexibel skalieren können, ohne eigene Infrastruktur betreiben zu müssen.

Es gibt verschiedene Cloud-Modelle:

  • Öffentliche Cloud: Unternehmen speichern Daten in den Rechenzentren eines Anbieters, die auch von anderen Kunden genutzt werden. Diese Lösung ist kosteneffizient und skalierbar, birgt jedoch gewisse Sicherheitsrisiken.
  • Private Cloud: Hier werden dedizierte Server genutzt, die ausschließlich für ein Unternehmen bereitgestellt werden. Dies erhöht die Kontrolle und Sicherheit, erfordert aber mehr eigene IT-Ressourcen.
  • Hybrid-Cloud: Eine Kombination aus öffentlicher und privater Cloud, um sensible Daten intern zu speichern und weniger kritische Daten extern zu verwalten.
  • Multi-Cloud: Unternehmen nutzen mehrere Cloud-Dienste von verschiedenen Anbietern, um Abhängigkeiten zu reduzieren und Flexibilität zu gewinnen.

Der Zugriff auf Cloud-Dokumente erfolgt über Webportale, Apps oder APIs, und durch Zugriffskontrollen wird sichergestellt, dass nur autorisierte Nutzer bestimmte Dokumente einsehen oder bearbeiten können.

CAS – Feste Speicherung für unveränderbare Dokumente

Im CAS-System (Content Addressed Storage) werden Daten nicht über klassische Dateinamen oder Speicherorte verwaltet, sondern anhand ihres Inhalts eindeutig adressiert. Jede Datei erhält eine individuelle Kennung, die sicherstellt, dass gespeicherte Dokumente unverändert bleiben und nicht unbemerkt manipuliert oder überschrieben werden können.

Ein zentraler Vorteil von CAS-Systemen: Daten können erst nach Ablauf der festgelegten Aufbewahrungsfrist gelöscht werden. Dies ist besonders für rechtlich relevante Dokumente wie Rechnungen, Verträge oder Buchhaltungsbelege essenziell. Zudem verhindert die eindeutige Adressierung, dass doppelte oder modifizierte Versionen unbemerkt gespeichert werden.

CAS gewährleistet damit eine hohe Integrität und Revisionssicherheit. Daher wird CAS vor allem in Branchen mit strengen regulatorischen Anforderungen genutzt, etwa im Finanz- und Gesundheitswesen oder in Behörden, wo maximale Datensicherheit erforderlich ist.

Weitere technische Maßnahmen für eine sichere Archivierung

Neben der Wahl des Speichers spielen weitere technische Funktionen eine entscheidende Rolle in der digitalen Archivierung:

  • Zugriffskontrollen: Nur autorisierte Personen dürfen Dokumente bearbeiten oder einsehen.
  • Aufbewahrungsrichtlinien (Retention Policies): Diese definieren, wie lange Daten unverändert gespeichert bleiben müssen, bevor sie gelöscht werden dürfen.
  • Audit-Protokollierung: Alle Zugriffe und Änderungen werden automatisch dokumentiert, um die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.
  • Hardware- und Softwareschutz: Verschlüsselung, redundante Speicherung und Sicherheitsmechanismen schützen vor Datenverlust, Cyberangriffen oder physischen Schäden.

Durch die Kombination dieser Technologien entsteht eine digitale Archivierungslösung, die sowohl flexibel als auch sicher ist. Unternehmen können je nach Bedarf Cloud-Dienste für schnellen Zugriff nutzen oder CAS-Technologien einsetzen, um eine revisionssichere Langzeitspeicherung zu gewährleisten.

Branchenbeispiele für die Dokumentenarchivierung

Die digitale Archivierung ist besonders in den Bereichen Finance, Legal und Procurement unverzichtbar, da hier strenge Vorschriften zur Aufbewahrung und Nachvollziehbarkeit von Dokumenten gelten.

  • Finance: Banken, Versicherungen und Buchhaltungsabteilungen archivieren Rechnungen, Buchungsbelege und Steuerdokumente revisionssicher, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Automatische Fristenverwaltung und schnelle Suchfunktionen erleichtern die Einhaltung der GoBD und anderer regulatorischer Vorgaben.
  • Legal: Kanzleien und Rechtsabteilungen verwalten Verträge, Gerichtsunterlagen und rechtlich relevante Korrespondenz sicher und nachvollziehbar. Versionierung und Zugriffsrechte sorgen für eine lückenlose Dokumentation und schützen vor unbefugtem Zugriff.
  • Procurement (Einkauf): Digitale Archivierung ermöglicht die strukturierte Ablage von Lieferantenverträgen, Bestellungen und Einkaufsdokumenten. Automatisierte Workflows verbessern die Nachverfolgbarkeit und erleichtern die Einhaltung von Compliance-Richtlinien.

Auch in anderen Branchen wie dem Gesundheitswesen, der Logistik oder dem öffentlichen Sektor spielt die digitale Archivierung eine Rolle. Hier müssen Patientenakten, Liefernachweise oder Verwaltungsdokumente langfristig sicher gespeichert und jederzeit abrufbar sein. Ein intelligentes Archivierungssystem sorgt branchenübergreifend für mehr Effizienz, Transparenz und rechtssichere Dokumentenverwaltung.

So gelingt die Umstellung auf digitale Archivierung

Die Umstellung auf eine digitale Archivierung erfordert eine strukturierte Vorgehensweise, um Effizienz und Rechtssicherheit zu gewährleisten. Unternehmen sollten zunächst eine Bestandsaufnahme ihrer Dokumente durchführen und festlegen, welche Unterlagen aufbewahrt werden müssen. Anschließend ist es wichtig, einen Aufbewahrungszeitplan zu erstellen, der gesetzliche Fristen und betriebliche Anforderungen berücksichtigt.

Der nächste Schritt ist die Auswahl einer geeigneten Archivierungslösung. Hierbei sollte entschieden werden, ob eine Cloud- oder On-Premise-Lösung besser geeignet ist und welche Funktionen zur sicheren und revisionssicheren Speicherung benötigt werden. Nach der Entscheidung für ein System folgt die Migration der Dokumente, bei der bestehende Unterlagen digitalisiert, indexiert und ins neue System übertragen werden. Eine klare Struktur und Kategorisierung hilft dabei, die Auffindbarkeit zu optimieren und Arbeitsabläufe effizient zu gestalten.

FAZIT

Moderne Softwaresysteme erleichtern diese Umstellung erheblich, indem sie die sichere Speicherung, schnelle Suche und automatische Fristenverwaltung ermöglichen. Sie reduzieren manuellen Aufwand, minimieren Risiken und sorgen für eine klare, nachvollziehbare Archivierung von Dokumenten.

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Sebastian Wengryn
CEO
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